Sie sind hier: Startseite » Weingut » Schafe im Weinberg

Schafe im Weinberg

Schafe im Weinberg

Wir stellten uns die Frage, wie können wir als Bioweingut den Maschineneinsatz und Pflanzenschutzmitteleinsatz so weit reduzieren, dass die Natur und die Pflanzen geschont werden, und die Qualität des Weines sogar noch gesteigert werden kann.

Zeitgleich mit dieser Überlegung erfuhren wir von einer zufälligen Entdeckung in Neuseeland.

Dort nämlich, wo viel Wein angebaut wird und viele Schafe gehalten werden, brachen vor einigen Jahren Schafe von einer sehr trockenen und kargen Weide aus. Sie machten sich dann über das satte Grün eines benachbarten Weinberges her.
Der Winzer stellte das erst nach einigen Tagen fest. Beim ersten Anblick war er entsetzt und befürchtete einen Totalschaden. Beim näheren Hinsehen jedoch erkannte er, daß die Weinbergsanlage sehr gepflegt war und genau dort, in der unteren Zone der Laubwand, entblättert wurde, wo er selbst diese Arbeit in den nächsten Tagen hätte machen müssen.
Die recht kleinen Schafe reichten genau bis an die Traubenzone. Die Blätter fraßen sie, die noch sauren Trauben mochten sie nicht.

Die Idee war somit geboren. Eine kleine Herde von Kamerunschafen sollte fortan im Weinberg "mitarbeiten".
Sie halten das Gras niedrig und fangen ab Juli mit dem Entblättern die Traubenzone an, was wir bisher selbst per Hand erledigen mussten.

Das Entblättern hat den Sinn, daß die Trauben noch mehr Sonne abbekommen. Zudem müssen wir die Pilzsporen von Mehltau und Co so gering wie möglich halten, da wir nicht spritzen. Dort wo keine Blätter sind, kann der Wind nach dem Regen schnell die Trauben und die noch vorhandenen Blätter trocknen.

Im August aber, wenn die Trauben süss werden, müssen die Schafe dann auf die unterhalb des Weinberges gelegenen Weide ausweichen, damit sie nicht in Versuchung gebracht werden, und können erst wieder nach der Ernte auf den Weinberg.